Empfindliche Zähne

Herbert Blümke • 8. März 2022

Ursache und Hilfe gegen den Schmerz!

© serezniy - Depositphotos.com

Gerade im Winter leiden Menschen mit sensiblen Zähnen bei Kälte zusätzlich an blitzartigen Zahnschmerzen. Man spricht von Dentin-Hypersensibilität. Etwa 40 Prozent der Deutschen sind davon betroffen. Doch was sind die Ursachen für schmerzempfindliche Zähne und was kann man dagegen tun?


Wichtige Fakten:


  • Niedrige oder hohe Temperaturen, aber auch Süßes bzw. Saures, manchmal auch einfach das Einatmen kalter Luft können stechende Schmerzen bis in den Kiefer bei empfindlichen Zähnen hervorrufen.
  • Zahnfleischrückgang legt den Zahnhals frei und ist damit die häufigste Ursache.
  • Die im Zahnhals freiliegenden feinen Dentinkanäle reagieren auf diese äußeren Reize und leiten diese an die Pulpa (Zahnmark oder auch Zahnnerv genannt) weiter.
  • Ein entzündungsbedingter Zahnfleischrückgang kann durch regelmäßige Prophylaxe verhindert werden.
  • Wenn der Zahnfleischrückgang auf die falsche Putztechnik zurückzuführen ist, gibt der Zahnarzt bzw. die Prophylaxe-Assistentin entsprechende Tipps zur richtigen Putztechnik.
  • Der Zahnarzt kann die offenen Dentinkanäle verschließen, um die Reizübertragung zu unterbinden.



Das sind Gründe für empfindliche Zähne

Aufbau eines Zahnes

Die häufigste Ursache für diese Empfindlichkeit ist ein freiliegender Zahnhals. Gesunde Zähne haben einen natürlichen Schutz: den Zahnschmelz, der als eines der härtesten Materialien der Welt gilt. 


Der Zahnschmelz ist die äußere Schicht des Zahns und schützt ihn beispielsweise vor Kälte oder Hitze. 

Zahnfleischentzündungen

Der Zahnschmelz erstreckt sich bis zum normalen Zahnfleischrand. Entzündungen, die durch Bakterien hervorgerufen werden, wie beispielsweise die Parodontitis, verursachen einen Zahnfleischrückgang. Der Zahnhals liegt dann frei und ist nicht mehr geschützt. Es hat den Anschein der Zahn wurde länger. Im Zahnhals befinden sich tausende feinste Kanäle, die sogenannten Dentinkanälchen, die ins Zahnmark führen und Umweltreize direkt zum Nerv leiten. 



Falsche Putztechnik

Tägliches Zähneputzen ist gut und wichtig. Wer allerdings zu viel Druck auf die Zahnbürste gibt, eventuell auch noch zu harte Borsten für seine Zahnbürste ausgewählt hat, schrubbt sich unter Umständen das empfindliche Zahnfleisch weg und legt damit die Zahnhälse frei.


Achten Sie daher auf die Wahl der richtigen Zahnbürste mit weichen und abgerundeten Borsten ebenso wie auf die passende Zahnpasta, die keine groben Putzkörper enthalten sollte. 


Seien Sie sanft zu Ihrem Zahnfleisch und zu Ihren Zähnen! Wie sanft? Das können Sie ganz einfach prüfen: Nehmen Sie eine Küchen- oder Briefwaage. Setzen Sie die Bürste auf und drücken Sie so, dass die Waage maximal 200 Gramm anzeigt. Und dann "merken" Sie sich diesen Druck. Mit so viel und nicht mehr sollten Sie künftig Ihre Zähne putzen.



Zähneknirschen

Alles, was vom normalen Zusammenbiss der Zähne abweicht, kann Auslöser für Knirschen und Pressen sein: 


• Zahnwanderungen und Kippungen der Zähne nach Zahnverlust 

• Zu hoch oder falsch gestaltete Füllungen und Zahnersatz 

• Unregelmäßige Zahnstellung nach kieferorthopädischer Behandlung 

• Genetisch (erblich) bedingte Entwicklungsstörungen der Kiefer 



Aber: Nicht jeder, der falsch stehende Zähne oder Kiefer hat, knirscht! Viele Menschen können völlig problemlos damit leben. Andererseits gibt es Patienten, bei denen schon kleinste Unregelmäßigkeiten im Mund Zähneknirschen und Pressen hervorrufen. Bei diesen Menschen sind Stress und seelische Belastungen die Ursachen. 


Beim nächtlichen Zähneknirschen entstehen Kräfte bis zum 10-fachen des normalen Kaudrucks.


Dadurch können die Zähne stark abgenutzt und empfindlich gegen Kälte werden. Das Zahnfleisch kann zurück gehen. Der Zahnschmelz bekommt feine Risse und kann den Zahn nicht mehr schützen. Als häufige Symptome treten Kiefergelenk-Knacken, Schmerzen in Ohren und Schläfen und Verspannungen der Nacken-Muskulatur auf. Man spricht von einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD).


Zur Abhilfe zum Zahnarzt


Schmerzempfindliche Zähne

Die Behandlung von schmerzempfindlichen Zähnen sollten Sie dem Profi überlassen. Wenn Sie regelmäßig zum Zahnarzt gehen, wird dieser die Anzeichen rechtzeitig erkennen und mit entsprechenden Tipps bzw. Behandlungen versuchen einer Empfindlichkeit vorzubeugen oder bei bestehenden Schmerzen entsprechende Behandlungen vorschlagen:


Der Zahnarzt verschließt offene Dentinkanälchen mit Flouridlacken oder dünnflüssigen Kunststoffen und kann somit die Empfindlichkeit der Zähne für mehrere Monate verhindern. 


Liegen allerdings massive Schädigungen der Zahnsubstanz vor, reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus. Gemeinsam mit dem Patienten findet der Zahnarzt hier die optimale Behandlungsmethode.

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